Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Borussia Dortmund – Werder 3:2, Sa. 02.04.16, 81359 Zuschauer (etwa 6000 Gäste)

Nach dem Spiel Wattenscheid gegen die Amas von Herne-West ging es vom Dortmunder Hbf zum Signal Iduna Park. Vorm Stadion noch den ein oder anderen getroffen und nach in Anbetracht der verbotenen Materialien (große Schwenker waren aufgrund der Pyroshow im letzten Jahr verboten) sehr entspannter Einlasskontrolle ins Stadion rein. Dort fiel zunächst mal die große Zahl an Werderanern auf. Bemerkbar machte sich das ganze z.B. auf den Toiletten. Diese wurden gegenüber der letzten Saison wohl renoviert, dabei aber die Zahl reduziert. 2 Sitztoiletten im Gästebereich sind dann doch etwas wenig, entsprechend lang waren die Schlangen eine Stunde vor Anpfiff. Ein Thema für sich auch mal wieder die Ordner. Ich hatte in Dortmund ja schon mehrmals Stress mit den Ordnern, heute zeigte sich aber mal wieder, dass dies in Dortmund scheinbar dazu gehört. Kommt man über eine Stunde vor Anpfiff in einen brechend vollen Gästeblock und dann haben die allen ernstes zwei riesige Rechtecke im Block abgesperrt mit der Ansage, diese bloß nicht zu betreten. Was denkt ihr euch eigentlich? Irgendwann merkte man dann doch, dass es zu voll wird und gab auch diese Bereiche voll. Da rundrum natürlich schon alles voll war, war eine sinnvolle Füllung des Blocks nicht mehr möglich und es gab jede Menge Stress. Meine Leute hatten sich dann leider ganz hinten am Zaun zum Nachbarblock postiert, weswegen ich die Ordner doch tatsächlich bitten musste, mich in den abgesperrten Bereich direkt hinter dem Block zu lassen, der wohl als Fluchtweg dient. Nach reiflicher Diskussion durfte ich dann schließlich durch und mich zu meinen Leuten ans obere Ende der rechten gelben Treppe begeben. Aufgrund der Farbe der Treppe hielt diese natürlich jeder von unten kommende für einen Ausgang und wunderte sich über ein Geländer an deren oberen Ende. Ziemlich bescheuerte Konstruktion. Im Laufe der Zeit bis Anpfiff gab es immer wieder Diskussionen mit den Ordnern bezüglich Nutzung der Fluchtwege, einfach nervend. Am Ende durften sogar Leute dort ganz normal stehen, aber Hauptsache ihr macht vorher so einen Stress, wenn man nur kurz dort entlang läuft.

Mit Anpfiff gab es, ähnlich wie im letzten Jahr, jede Menge grünen Rauch und Bengalos im unteren Bereich des Blockes. Schön, wie einfach man doch Verbote ad absurdum führen kann, danke dafür! Stimmungsmäßig ging es dagegen eher durchwachsen los. Die Gesänge kamen leider nur vereinzelt wirklich oben an. War alles diesmal eher etwas spielbezogener, vor allem wenn Wiedwald mal wieder Weltklasse einen Ball hielt. Hat er heute wirklich häufiger gemacht. Dortmund spielte, wie es ein Tabellenzweiter eben macht, überlegen und kam immer wieder vor Wiedwald frei zum Schuss. Bis zum ersten Tor dauerte es dann doch erstaunlich lange. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es von Caillera ein Spruchband zur NSU Problematik, die Wanderers thematisierten die vor Ostern  bekanntgegebene Montagsterminierung, die sowohl uns als auch Dortmund treffen könnte. Bis zum Ausgleich für die Elf in grün und weiß gab es aus dem Block leider nichts sonderlich dolles zu berichten. Außer bei Wechselgesängen war das nichts. Mit dem Tor wurde es nochmal richtig laut und als wir dann in Führung gingen, hieß es Ausrasten! Wenn die Stimmung nur öfter so wäre. Für mich hieß es kurz nach dem 2:2 dann leider schon abhauen. Mein Knöchel (für diejenigen, die den Wattenscheid-Bericht nicht gelesen haben: ich bin morgens umgeknickt und konnte in der Folge nur rumhumpeln und hatte ziemliche Schmerzen) machte einfach nicht mehr mit und so hieß es für mich, den letzten Zug um 20:46 ab Dortmund Richtung Berlin zu kriegen statt sich den geplanten City Nightliner anzutun. Ziemlich bitter, vor Abpfiff abhauen zu müssen, im Nachhinein aber die richtige Entscheidung. Das 3:2 für die Borussia bekam ich dann nur noch auf dem Weg zur Bahn auf Höhe des Stadions Rote Erde mit. Wieder kein Punkt aber auf die Leistung in Halbzeit 2 lässt sich aufbauen.

Auf Heimseite wurde vor Spielbeginn dem vom NSU ermordeten Kioskbesitzer Mehmet Kubasik gedacht. Anschließend wurde immer wieder die Thematik Montasspiele mit Spruchbändern kritisiert. So hing direkt hinter dem Tor ein großes „Für fangerechte Anstoßzeiten! Nein zu Montagsspielen!“-Banner, auf der gesamten Südtribüne wurden alle möglichen Spruchbänder einzelner Fanclubs gezeigt. Sah schon wirklich gut aus, ob es den DFB und die DFL interessiert, darf aber leider bezweifelt werden. Was sind schon 50.000 Fans gegen 1000 Polizisten, die sich ihren Job selbst ausgesucht haben und eigentlich mit den Konsequenzen eines vollen Arbeitsplans am Wochenende leben sollten. TU nutzte zudem die Chance, seine Meinung zur spekulierten Rückkehr Götzes zum BVB mit einem „Mailand oder Madrid – Hauptsache nicht Dortmund! Verpiss dich Götze!“ klarzumachen. Akustisch muss ich weiterhin sagen, hat mich Dortmund noch nie überzeugt. Alle schwärmen immer von der Stimmung und Lautstärke der Südtribüne, gegen Bremen ist diese irgendwie immer verdammt leise oder meine Ansprüche einfach zu hoch. Gegenüber den letzten Spielen in Dortmund wurde es zwischenzeitlich schon mal wirklich laut, dass ich kurz dachte, endlich bekomme ich die Stimmung auch mal mit, war dann aber kurz drauf auch wieder vorbei und bei so einer Tabellensituation und einem zwischenzeitlich so dominanten Spiel einfach zu wenig.

Bleibt nur zu hoffen, dass wir an die Leistung in der zweiten Halbzeit kommende Woche gegen Augsburg anknüpfen können und die Stimmung zu Hause auch mal wieder richtig gut wird!

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Wanderers