Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Hannover 96 – Werder 1:0, Sa. 03.10.15, 49000 Zuschauer (ca. 6000 Gäste)

Kleines Nordderby in Hannoi, das heißt mal wieder Fernbus. Diesmal nur knapp 3 Stunden Fahrt zu dritt von Berlin aus. Schon gegen 12 Uhr in der niedersächsischen Landeshauptstadt angekommen, da ich mich vor dem Spiel mit meiner Mutter treffen wollte, die nach dem Spiel auch mit nach Berlin fahren sollte. Da die anderen beiden sich mit ihren Fanclubleuten treffen wollten und die Bremer Szene, die schon 30 Minuten früher per RE in Hannover ankam, nicht mehr am Hauptbahnhof war, ging es mit Mama zu Fuß Richtung Stadion.

Dort dann noch schnell meine Dauerkarte fürs kommende Heimspiel vertickt, sollte es auch schnell ins Stadion gehen. Sollte dies am Fraueneingang tatsächlich klappen, dauerte es bei uns Männern leider ewig. Die Kontrollen waren mal wieder sehr streng und so musste alles vorm Abtasten in eine Box gelegt werden. Trotz dieser wirklich strengen Kontrollen, schaffte es ausgerechnet der ein oder andere Materialsack der Gruppen ohne Kontrolle in den Block. Wie einem Infoflyer seitens der Wanderers zu entnehmen war, war eine geplante Choreo an zu strenge Auflagen geknüpft, so dass diese abgeblasen wurde. Diese Auflagen gingen aber wohl nicht von Hannover aus, sondern waren Vorgabe der Bremer Fanbetreuung nach dem Pyroeinsatz unter anderem in Würzburg und Darmstadt (Korrektur 10.10.15: wie der Stellungnahme der Wanderers zu entnehmen, gingen die Auflagen wohl doch von Hannover 96 aus und betrafen insbesondere den Brandschutz). Dennoch machte bereits weit vor Spielbeginn die Runde, dass es, trotz Beschränkungen aufgrund Pyro, mit Anpfiff viel Rauch zu sehen gäbe. Im Block dann mit Matze + Freundin getroffen und schön in der letzten Reihe des wohl besten Gästeblocks der Liga postiert.

Wie nicht anders zu erwarten, gab es dann mit Anpfiff dann auch den erwähnten grünen Rauch in Verbindung mit einem grünen Banner mit einer mittigen Werder-Raute. Der Rauch  verteilte sich gut über den Oberrang und machte auf Fotos von gegenüber einen sehr hübschen Eindruck. Auch im Block sorgte der Rauch für erste Euphorie. Der Gästeblock legte laut und geschlossen los und auch die Mannschaft spielte gut mit. So ziemlich alle Schwenker waren bis etwa zur 70 Minute dauerhaft im Einsatz und auch die Liedauswahl war meiner Meinung nach diesmal mal ein bisschen besser. Könnte auch daran liegen, dass nicht ewig das selbe Lied gesungen wurde, sondern mehr verschiedene. Die Wechselgesänge kamen leider nicht immer so gut an bzw wirkte der Unterrang des Gästeblocks manchmal ein wenig träge. Hat aber auf jeden Fall was, so die gesamte Kurve bestehend aus einem Stehblock und einem Sitzer im Oberrang und 2 Sitzblöcken im Unterrang gemeinsam hüpfen zu sehen. Auf dem Feld konnte die Elf in grün und weiß leider über das ganze Spiel nur wenige klare Chancen herausspielen. Hannover dagegen war bei Kontern immer wieder gefährlich, auch wenn ihnen teilweise recht fragwürdige Entscheidungen des Schiris sicher in die Karten spielten. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann leider mal wieder soweit, Gegentor für Werder, diesmal durch Sané. Komischerweise war ausgerechnet dies ein Zeichen, noch mal 15 Minuten richtig laut zu supporten, half allerdings nichts. Schon bitter, auch beim bisher diese Saison wirklich schlechten Verein aus Hannover als Aufbaugegner zu dienen und die 3 Punkte dort zu lassen. Vierte Niederlage in Folge, vierte Mal nicht wirklich viel entgegenzusetzen gehabt und entsprechend schlecht war auch die Stimmung nach dem Spiel.

Auf Heimseite durfte erstmals für uns der neu gestaltete Stehbereich im Oberrang bewundert werden. Wirkte auf die Entfernung nicht viel anders als vorher, ich hatte mir in Anbetracht der Infos vorher mehr erwartet. Zu Beginn des Spiels gab es im Unterrang eine Choreo aus roten und weißen Aufblasstäbchen und kleiner Zaunfahne, welche zum 15-jährigen Geburtstag der Ultras Hannover (Ultras im Oberrang) gratulierte, die an diesem Tag auch Freunde aus Bielefeld bei sich zu Besuch hatten (ein Bielefelder Lappen hing über der Hannover-Fahne am Oberrang). Auch akustisch oder optisch war vom Gegenüber wenig mitzubekommen. Ein paar Fahnen waren regelmäßig im Einsatz, zu hören war die Heimkurve nur einmal ganz kurz. Positiv erwähnen muss man das Solispruchband im Unterrang in Richtung Legia Augusta. Wie sicher jeder mitbekommen hat, kamen nach dem Auswärtsspiel des FCA unter der Woche in Mönchengladbach 2 Mitglieder der Legio Augusta bei einem Autounfall ums Leben, ein weiterer Ultra befindet sich weiterhin in Lebensgefahr. Ein „Legio Augusta – Ultras sterben nie“ zollte den Augsburgern in dieser schweren Zeit Respekt und kann auch als Mutmacher für den Schwerverletzen verstanden werden!

Nach dem Spiel bliebe s im Stadion diesmal erstaunlich ruhi, dagegen gab es dann noch ein wenig Chaos im Hauptbahnhof. Die Polizei riegelte fast den gesamten Bahnhof ab und überall liefen Bremer rum, die auf den Zug nach Bremen warteten. Den Hannoveraner Fans missfiel dies wohl, so dass es immer wieder zu Pöbeleien und kleineren Rangeleien. Alles in allem mal wieder ein (kleines) Nordderby zum vergessen.

weitere Bilder gibt es hier:

UTB

Wanderers

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