Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Werder – Borussia Dortmund 1:3, Sa. 31.10.15, ausverkauft

Beim Blick auf das Beitragsbild in der Übersicht könnte man meinen, schon wieder ein Flutlichtspiel. Es liegt aber eher an der Jahreszeit. Das Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund sollte um 15:30 an diesem Samstag stattfinden, also kein klassisches Flutlichtwetter. Trotz zwei siegreichen Spielen in der Liga in Mainz und im Pokal zu Hause gegen Köln gingen wohl nur die Optimisten von einem Sieg gegen Dortmund aus. Das Problem an der Sache scheint einfach zu sein, dass sich Ujah beim besten Willen nicht an seine Karrierestation Dortmund erinnern kann (zur Erinnerung: gegen seine Ex-Vereine aus Mainz und Köln hat er jeweils getroffen). Bei Betreten des Stadions fiel zunächst mal wieder auf, dass so ziemlich die gesamte Westkurve in gelber Hand war und auch auf der Haupt- und Gegentribüne selbst in Ostkurvennähe der ein oder andere gelb-schwarze zu sehen war. Nicht weiter verwunderlich, wenn einem direkt vor dem Spiel Dortmundfans mit Werder-Dauerkarte begegnen. Das Thema ist nun wirklich nicht neu, nervend bleibt es aber. Wie kann es sein, dass wieder so viele Gästefans an Karten für den Heimbereich kommen? Auf Rückfrage an Werder schon bei den letzten Spielen kam immer wieder der Hinweis, man arbeite an einer Lösung. Dann arbeitet mal weiter, so kann es jedenfalls nicht weiter gehen. Ich wäre ja einfach mal dafür, dass man Fans in Gästeklamotten zumindest in den Blöcken in der Nähe der Ostkurve beim Einlass eiskalt draußen stehen lässt. Da die Formulierungen, welche Bereiche nur als Werderfan betreten werden dürfen, sehr schwammig sind, bleibt das ganze wohl nur ein Wunschdenken.

Aber kommen wir zum Spiel:

Von Anfang an spielte eigentlich nur der BVB und ging auch schon in der 9. Minute in Führung. Werder ideenlos und nicht im Stande, dem Tabellenzweiten wirklich etwas entgegen zu setzen. Wirkliche Patzer in der Abwehr ließen sich nicht ausmachen, dennoch kamen die Dortmunder ständig gefährlich nach vorne. Nach 32 Minuten traf dann wieder einmal Ujah etwas aus dem Nichts und nicht unbedingt verdient. Hat der Kerl also doch zumindest in seinem vorherigen Leben mal beim BVB gespielt 😉 Bedeutete gleichzeitig auch das erste Bundesliga-Heimspieltor für ihn. Ab dann Werder etwas besser und kämpferischer, so dass man eigentlich von einem, zwar hart erkämpften, Unentschieden zur Halbzeit hätte sprechen können, wäre da nicht Mkhitaryan gewesen, der nach Vorarbeit von Hummels in der 44. Minute zum natürlich verdienten 1:2 traf. In Halbzeit 2 änderte sich nicht viel. Weiterhin ging es klar in Richtung Bremer Tor und man muss sich eingestehen, dass Dortmund einfach aktuell eine Nummer zu groß für uns ist und nicht als Maßstab dienen sollte. Kommende Woche in Augsburg sollten wir uns an den Spielen in Mainz und gegen Köln orientieren, dann klappt es hoffentlich auch mit dem Punktgewinn gegen den Tabellenletzten. Dortmund brachte das Spiel heute clever über die Zeit und konnte durch den zweiten Treffer von Reus in Minute 72 den Sieg klar machen. Für etwas Unmut sorgte in der Ostkurve eine Entscheidung des Schiris, als dieser nicht wie erhofft zum Elfer für Werder pfiff, hätte man wohl geben können aber seien wir mal nicht so, der Schiri kann ja nicht immer auf unserer Seite sein (und die beiden letzten Spiele war er es meiner Meinung nach schon teilweise).

Im Block die Stimmung heute ob des Spielstandes sehr durchwachsen. Zwar wurden relativ viele verschiedene Lieder angestimmt und die Mitmachquote war auch nicht so schlecht, Lautstärke war aber eher schwach und so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Was mich und andere rundrum ziemlich nervte, waren die ständigen Hurensöhne-Gesänge sowohl gegen die Dortmunder als auch den Schiri. Klar, für einen Großteil der Fans gehören die Pöbeleien gegen den Gegner dazu, aber geht das nicht auch etwas zivilisierter?!

Bei entsprechend durchwachsener Stimmung nicht weiter verwunderlich, dass der BVB eigentlich dauerhaft immer wieder akustisch zu vernehmen war, die Auszeiten in unserem Support gut genutzt. Optisch ist mir dagegen relativ wenig aufgefallen, diesmal also keine Standardphrasen von wegen Fahneneinsatz hier und Gehüpfe da.

Gegen Augsburg zu der fanunfreundlichen Zeit Sonntag 17:30 heißt es sportlich an die Spiele gegen Mainz und Köln anzuknüpfen und auch stimmungsmäßig eine Schippe draufzulegen.  Da es bei solch bescheuerten Terminierungen ja doch in erster Linie die Leute in den Gästeblock zieht, die wirklich Bock haben, bin ich zuversichtlich, dass letzteres klappt und aufgrund dessen auch auf dem Platz was drin ist. Auf 3 Punkte in Bayrisch-Schwaben!

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Wanderers