Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Werder – Borussia Mönchengladbach 0:1, Sa. 11.02.17, 42100 Zuschauer

Sonntags in Augsburg war bei mir wie angekündigt leider arbeitstechnisch nicht drin. Zum Glück finden neben all den Spielen zu komischen Anstoßzeiten (siehe auch die kommenden Wochen gegen Wolfsburg oder Leverkusen) auch noch Werderspiele samstags um halb Vier statt. Eines dieser leider recht wenigen Spiele diese Saison war eben das heutige zu Hause gegen die Borussia aus Mönchengladbach. Gegen kaum eine andere Mannschaft haben wir wohl eine so gute Heimbilanz wie gegen die Fohlen, entsprechend war die Zuversicht auch nach bisher 3 Niederlagen im neuen Jahr nicht so klein.

Dafür hielt sich die Schlafenszeit diesmal sehr in Grenzen, das kommt davon, wenn man schon vor 12 Uhr in Bremen sein will. Die mir angekündigten Gladbacher Szeneleute im IC ab Hannover gab es dann trotz Platz nahe des Kleinkinderabteils leider nicht zu bestaunen und so ging es absolut ereignislos in die Hansestadt. Hier hieß es zunächst einmal Nahrungsaufnahme, um sich anschließend zügig Richtung Stadion zu bewegen, galt es doch noch die ein oder andere Karte an den Mann/die Frau zu bringen. Wenn ich mir angucke, wie voll der OKS heute ob der Temperaturen war, könnte man meinen, in Bremen wird es sonst nie kalt. Entsprechend war es mir leider heute nicht möglich, all denen hallo zu sagen, mit denen man sich vorher verabredet hatte, sorry dafür. Und auch die ein oder andere Karte muss auf eine Übergabe gegen Mainz warten. Dafür war ich in Sachen Geld ausgeben umso erfolgreicher und einer der Infamous Weserstadion-Schals konnte den Besitzer wechseln.

Im Stadion wechseln sich bei mir in der Rückrunde ja irgendwie Ost- und Westbesuche ab. Und wer aufgepasst hat wird wissen, wo ich heute war. Wer nicht aufgepasst hat, dem sei verraten, dass ich heute nicht alleine im Stadion war und ein Besuch der West daher nicht in Frage kam. Auch wenn es heute zahlreiche Spruchbänder gab, kann ich diesmal mal wieder nicht berichten, was nun drauf stand. Wie üblich werde ich aber versuchen, spätestens zum Monatsrückblick alle zusammen zu haben. Von HBC gab es bereits vor Anpfiff ein Spruchband an die Mannschaft mit den passenden Worten „Worten Taten folgen lassen. Heute bleiben die Punkte in Bremen“ zu sehen.

Zur spielerischen Leistung der Elf in grün und weiß möchte ich eigentlich gar nicht viele Worte verlieren. Es ist einfach unverständlich, wie man gegen Teams wie Dortmund und Bayern über weite Teile des Spiels gut mitspielt und einzig die entscheidenden Tore fehlen, gegen Augsburg zwar immer wieder Böcke bringt und am Ende richtig dumm verliert, dennoch zwei Mal zwischendurch führt, nur um dann heute nach all den Sprüchen vor dem Spiel so eine Leistung abzuliefern. Da hilft es halt auch nicht, wenn man gegen Ende des Spiels noch die Eckballstatistik zu seinen Gunsten dreht.

Entsprechend war leider auch in der ersten Hälfte die Stimmung geprägt von vielen  Pfiffen und Unmutsbekundungen, was man in Bremen halt früher nicht so kannte. Dass manche Idioten hinter einem aber gefühlt die gesamten ersten 45 Minuten immer nur Spieler und den Caillera Vorsänger beleidigen (zum Glück hat der das nicht gehört 😉 ), ist halt einfach nur peinlich. Ansonsten fand ich es von der Mitmachquote eigentlich trotz frühem Gegentor ok, die Lautstärke hatte aber deutlich Luft nach oben. Auch wirkte die Liedauswahl in Halbzeit eins ein bisschen unglücklich, jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass viele bei den Liedern „Grün-weiß ein Leben lang“ und „Grün und weiß, das ist unser Team“ des öfteren mit den Textzeilen durcheinander kamen. Mit Beginn der zweiten Hälfte wurde es dann insgesamt betrachtet etwas besser. Die Pfiffe ließen deutlich nach und bei einzelnen Chancen wurde es dann auch mal annehmbar laut. Dennoch tue ich mir wirklich schwer mit einer Gesamtbewertung, ich würde mal beim schon erwähnten Luft nach oben bleiben.

Die Gäste aus Mönchengladbach waren die erste Hälfte regelmäßig ordentlich laut zu vernehmen, in Halbzeit zwei kam dann aber deutlich weniger. Akustisch bleibt für mich jedenfalls ausgerechnet der 1. FC Köln bisher der beste Gästesupport. Ansonsten fand ich die Gladbacher durch die fehlende Farbe im Block (halt alles schwarz) schwer optisch wahrnehmbar, einzig der Zaun wirkte geschlossen behangen mit den großen Ultras, Sotto und Ascendente Fahnen. Während die Szene wohl mit Bussen anreiste, benahmen sich einige Gladbacher im IC in Richtung Rheinland wohl noch ziemlich daneben, so dass es Besuch von Polizei und Co an den Unterwegsbahnhöfen gab. Für mich dagegen blieb es mal abgesehen von 8 Polizisten mit Hunden + mindestens ebenso vielen ohne an meinem Bahnsteig beim Umstieg in Hannover (Magdeburg stieg gerade aus Paderborn kommend in meinen IC aus Bremen) relativ ruhig.

In Mainz kann es nur besser werden!

 

Spruchbänder u.a.:

„Worten Taten folgen lassen. Heute bleiben die Punkte in Bremen“ – HB Crew (Foto)

„Justice pour Theo – Gegen institutionellen Rassismus“ – Caillera (Foto)

„Beileidsbekundung nach Ostfriesland“ – Wanderers (Foto)

„Mach’s gut Michell“ – Wanderers (Foto)

„Gute Besserung Kätzchen“ – HB Crew (Foto)

 

Fotos gibt es hier:

Caillera
Wanderers

1 Kommentar

  1. Johannes

    Ich bin gestern ebenfalls extra aus Berlin angereist um mir dieses Spiel anzusehen und stand auch in der Ost. Da ich ein bisschen vorm Stadion getrödelt hatte kam ich erst sehr spät rein und habe mich fast ganz oben hinter die Wanderers gestellt. Ich muss sagen vom Support war ich überhaupt nicht überzeugt. Klar, wenn man Leute um sich herum haben will die mitbrüllen, dann soll man halt nach ganz unten gehen, aber ich denke ein bisschen kann man von den alten Suffies da oben schon erwarten. Jeder trägt Seiden Schals oder Szene Sachen von den Ultra-Ständen, aber kaum einer bringt es zustande sich mehr als eine Strophe zu merken und die meisten kommen schon bei „Forza SVW“ Gesängen durcheinander. Dazu dieses ewige Gemecker über alles und jeden, ständig jemanden der Bier holen geht und irgendwelche Leute die eigene Gesänge anstimmen wollen (und damit sogar teilweise Erfolg haben, sodass man die unten gar nicht mehr verstehen kann). Alles in allem habe ich fast die gesamte erste Hälfte immer wieder Gladbach vernehmen können und werde beim nächsten Besuch wohl versuchen mich ein bisschen weiter nach vorne zu drängeln. Vielleicht hilft dieser Kommentar ja jemandem, der auch vorhat in die Ostkurve zu gehen und der macht dann nicht den selben Fehler wie ich. In diesem Sinne, hoffen wir auf drei Punkte in Mainz!

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