Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Werder – Borussia Mönchengladbach 2:1, So. 30.08.15, ausverkauft

Werder mit 1 Punkt aus 2 Spielen, Gladbach noch ohne Punkt Tabellenletzter. Wie jeder eingefleischte Werderfan wissen sollte, eignen wir uns gerade in solchen Situationen als Aufbaugegner für krieselnde Gegner. Die Vorzeichen sprachen nicht gerade für ein Topspiel.

Auf dem Platz begann das Spiel der Situation beider Teams entsprechend verhalten. Wie schon beim Heimspiel gegen Schalke spielte Werder die ersten 30 Minuten gut mit. Mit zunehmender Spielzeit in Halbzeit 1 kristallisierte sich eine Überlegenheit heraus, die den verdienten 1:0 Führungstreffer durch Neuzugang Johansson per Elfmeter zur Folge hatte. Leider musste trotz Überlegenheit kurz vor der Halbzeit der Ausgleich durch Stindl hingenommen werden, typisch Werder eben.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete mit entsprechend spielerischer Überlegenheit von Werder. In der 53. Minute konnte Vestergaard nach einem Standard den frühen 2:1-Siegtreffer erzielen. Außer dem Platzverweis von Xhaka kurz vor Schluss blieb mir nicht mehr viel vom Spiel in Erinnerung.

Supporttechnisch konnte leider nicht wirklich, wie von Bene in Berlin gefordert, an die nach dem Hertha-Spiel vorhandene gute Stimmung angeknüpft werden. Zu Beginn gab es eine Choreo seitens der Wanderers unter dem Motto „Sackgasse Relegation“, die aus einer großen Überziehfahne mit Sackgassenlogo und Papiertafeln bestand. Hintergrund der Aktion ist das vielfach kritisierte System der DFL, die Drittplazierten Teams der jeweils tieferen Liga noch einmal in zwei Entscheidungsspielen gegen den 16. der höheren Liga antreten zu lassen und somit vielen in der Saison erfolgreichen Teams den verdienten Aufstieg noch streitig zu machen. Viele andere Fanszenen machten auf das Problem bereits schon bei Spielen gegen den HSV mit Spruchbändern wie „hier müsste eigentlich der KSC spielen“ bzw in Liga 2 mit „hier müsste der HSV spielen“ aufmerksam. Neben besagter Choreo zeigte Infamous im Oberrang einen „unbreakable – willkommen zurück“ Banner für die Sektion Stadionverbot und 2 Spruchbänder zur aktuellen Lage in Deutschland. „Nazis bekämpfen – 12.9. auf nach Hamburg“ mobilisiert dabei zu Gegenveranstaltungen gegen den Auflauf von Nazis in Hamburg am Hoffenheim-Wochenende. „Progrome verhindern – Flüchtlinge schützen“ macht auf die beinahe täglichen Angriffe auf Flüchtlinge und geplante Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland aufmerksam.

Auf Gästeseite wurde zu Beginn ein Spruchband zum Derbyboykott gezeigt. DFB, DFL und die Vereine haben sich nach den Vorfällen im letzten Derby gegen den 1. FC Köln auf personalisierte Tickets für alle Gladbachfans geeinigt. Dieser Eingriff in die Privatsphäre wird sowohl von Ultras rund um Sottocultura als auch auf Empfehlung des Fanprojekts abgelehnt und zu einem Alternativprogramm während des Derbys aufgerufen. Ansonsten war die Gästeseite außer bei einzelnen VfL-Rufen kaum zu vernehmen. Kein Vergleich zu den „Auf, auf, auf in die Champions-League“-Gesängen der letzten Duelle.

Bilder:

Caillera

Infamous Youth

UTB

Wanderers

Wellenbrecher Teil 1

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