Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Werder – Ewige Loser 2:1, So. 16.04.17, 42100 Zuschauer

Passend zur aktuellen Euphorie bei Werder aufgrund der nun schon länger andauernden Erfolgsserie mit Chancen auf Europa stand heute das Derby gegen die ewigen Loser aus der verbotenen Stadt an. Da die Kartensituation vorab schon sehr angespannt war, hieß es die Woche vorher noch suchen, suchen, suchen. Klappte dann leider nicht wirklich optimal und so blieben selbst einige der üblichen Verdächtigen ohne Karte draußen. Wenn man dann am Stadion ankommt und einen Großteil der Personen die ganze Saison noch nicht gesehen hat, wird man schon nachdenklich. Aber hilft ja nichts.

Zunächst einmal galt es aber noch vor dem Spiel den ein oder anderen Gast aus nah und fern in Empfang zu nehmen und das mitgebrachte Informationsmaterial an Mann und Frau zu bringen (vllt. bekommt ihr die kommenden Spiele ja bei Caillera ein paar Infos 😉 ). Trotz des großen Andrangs vorm OKS gelang das dann doch erstaunlich gut. Die Wartezeit konnte aber auch mit echten Highlights aufwarten. Zunächst wäre mal der HSV-Fan genannnt, der sich mit Mütze und Schal provokant vorm OKS entlang bewegte und als die Mütze dann plötzlich weg war, groß rumheulte, man hätte seinem kleinen Sohn die Mütze geklaut. Ja nee ist klar… Von der Neugestaltung des HSV-Mannschaftsbusses bekam ich nur über Fotos mit. Auf Höhe Rollieingang saß der Fahrer noch breit grinsend am Steuer und genoss die auf ihn gerichteten Mittelfinger. Ob er später immer noch so schön grinste, als sein Bus um ein paar grüne und weiße Farbnuancen reicher war? Dass im Anschluss aber tatsächlich Medienvertreter Parallelen zum Anschlag auf den BVB-Bus letzte Woche ziehen, ist schon mehr als fragwürdig. Genauso fragwürdig mal wieder das Sicherheitskonzept unserer Freunde um Herrn Mäurer. Schön 2 Wasserwerfer in Hauptbahnhofsnähe auffahren, einen Hubschrauber über der Stadt fliegen lassen aber HSV-Fans mal wieder vor der Ostkurve langlaufen lassen, läuft.

Ob die geplanten Choreos nun von Vereins- oder Gruppenseite abgesagt wurden, entzieht sich meiner Kenntnis, gestartet wurde jedenfalls nur mit einem „Alles geben für den Derbysieg“-Spruchband der Jugend, welches aufgrund des Grüntons von gegenüber echt schwer lesbar war. Der Fahneneinsatz hinterm Spruchband wirkte ob der fehlenden Choreo dagegen doch ganz gut und so verbrachte ich die ersten 15 Minuten des Spiels trotz Nähe zu den HSVern gut gelaunt in der West und hatte dadurch leider auch gute Sicht auf den echt unnötigen frühen Gegentreffer der Spieler des Vereins mit dem gedrehten Quadrat. Da man seinen Besuch aber natürlich das Derby nicht alleine verfolgen lässt, ging es im Anschluss auch zurück in die Ost, in der das Vorkommen in die vorderen Reihen heute ein echter Kampf war. Wirkte es von gegenüber die ersten Minuten noch echt gut, kam es einem nach dem Gegentor in der Ost dann doch sehr durchwachsen vor. Lieder wurden viel zu ruckartig gewechselt und auch die Mitmachquote war nicht der Brüller. Wenn dann gewisse Trommler im Oberrang mal wieder alles versuchen, die Gesänge im Unterrang zu torpedieren, fällt das halt sogar Gästen auf, die zum ersten Mal da sind. Leider wirkte sich auch die fürs heutige Spiel genutzte Mikrofonanlage nicht wirklich positiv aus und so mussten wieder mal Tore her, um die Ost auf Trab zu bringen. Klappte dann mit dem 1:1 Ausgleich durch Kruse auch kurzzeitig, wobei selbst der Andree Wiedener heute nicht so wollte. Als sich dann in Halbzeit zwei Kainz mal wieder als Joker betätigte und unsere Elf in grün und weiß in Führung brachte, war die Lautstärke dann endlich mal so, wie man es sich von einem Derby erhofft. Dass man allerdings die letzten 10 Minuten in weiten Teilen des Stadions mehr wegen Schirientscheidungen pfeift als die eigene Mannschaft anzufeuern, finde ich ziemlich enttäuschend.

Was bleibt am Ende festzuhalten? Gegen eine schwache Hamburger Mannschaft wurde das Spiel auf dem Feld verdient gewonnen. Die Leistung auf der Tribüne war für mich dagegen nicht derbywürdig, dafür gab es zu viele Unterbrechungen im Support und die Abstimmung der einzelnen Blöcke klappte nicht wirklich. Da aber auch die Gäste aus der verbotenen Stadt nicht die Chance nutzten, gegen eine sehr durchwachsene Ostkurve die Stimmungshoheit an sich zu reißen (erste 15 Minuten wirkte es ziemlich laut, nachher kaum noch zu hören), lassen wir das Thema ruhen und konzentrieren uns auf das Wichtigste:

Derbysieger, Derbysieger, hey, hey

 

weitere Bilder gibt es hier:

Caillera

Infamous

Wanderers