Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Eintracht Braunschweig – SC Freiburg 2:2, Mo. 18.04.16, 19810 Zuschauer (etwa 700 Gäste)

Da wir unser Montagsspiel gegen den VfB boykottieren, wollte ich die Chance nutzen, zumindest mal mit den Freiburgern ein wenig Montagsspiel-Atmosphäre zu bekommen. Braunschweig war ich noch nicht und bietet sich ja aufgrund der Nähe zu meinem Arbeitsplatz und der Tatsache, dass es noch einen Zug zurück nach Berlin gibt, an.

An diesem Montag quasi extra lange gearbeitet (schon blöd, wenn ausgerechnet an dem Tag alle Kollegen im Büro schon früh abhauen und man sich allein mit Arbeit die Zeit vertreiben darf) und direkt von dort nach Braunschweig und nach knapp 20-minütiger Fahrt auch etwa 1 Stunde vor Anpfiff am Gästeblock angekommen. Während andere sich noch mit Karten an der Tageskasse eindeckten (ich war über den Vorverkauf versorgt, bei dem man übrigens direkt bei Bestellung erfährt, ob man eine Karte kriegt, sollte Werder auch mal drüber nachdenken), konnte ich mir schon mal einen Eindruck der Einlasskontrollen machen. Schon lustig mit anzusehen, wie normale Fans teilweise Jacken und Shirts ausziehen mussten und ich dann mit einem kleinen bisschen Abtasten durchgewunken wurde.

Nach Begrüßung einiger bekannter Gesichter ging es dann auch schnell in den Block, der heute mit vielleicht 700 Freiburgern gefüllt war. Ob der Entfernung und des Montagabends vollkommen ok. Macht einen trotzdem irgendwie nachdenklich, wenn man drüber nachdenkt, dass man noch nie in Braunschweig war, weil im Jahr der Erstklassigkeit über Werder keine Chance war, an Karten zu kommen und man nun viel Platz im Block hat. Damals war aber halt auch Samstags und Bremen deutlich näher als Freiburg. Vor dem Gästeblock hing wie des öfteren diese Saison der große „Love Football – Hate Mondays“-Banner. Zu Beginn zeigte NBU einige Doppelhalter, die zusammen das Wort „Campione“ ergaben und an ihre Freunde von Ultras Samb und deren Verein gerichtet waren. Stimmungsmäßig ging es gut los, hohe Lautstärke und Mitmachquote. Man merkte den Breisgauern im Block an, dass das Ziel Wiederaufstieg klar vor Augen ist. Leider war der Mannschaft auf dem Platz dieses Ziel zunächst nicht anzumerken. Viele Ballverluste und mehrere gefährliche Situationen vor dem Gästetor waren die Folge. Trotz allem gingnes mit einem 0:0 in die Pause, die Mitmachquote weiter sehr hoch. In Halbzeit zwei nach etwa 10 gespielten Minuten dann der Schock. Doppelschlag für Braunschweig innerhalb von 3 Minuten und somit die verdiente 2:0-Führung. Sollte etwa die Chance vertan werden, nach den Niederlagen der direkten Konkurrenz aus Leipzig und Nürnberg einen Schritt weiter Richtung Aufstieg zu machen? Nach kurzem Schockmoment wurde die Mannschaft wieder laut nach vorne geschrien. Da wir direkt mit Abpfiff raus wollten, um den letzten Zug sicher zu bekommen, ging ich bereits zur 70. Minute auf Toilette und natürlich fiel genau da der 1:2-Anschlusstreffer durch unseren Bremer Nils Petersen. Schnell wieder in den Block und mitjubeln. In der Folge immer mehr gute Chancen für die rot-schwarzen, Braunschweig wirkte verunsichert und auch der Gästeblock erkannte die Lage und legte noch eine Stufe zu. Als ich schon fast mit dem Thema abgeschlossen hatte und mich schon auf den Weg in Richtung Ausgang machte, fiel dann tatsächlich noch der Ausgleich. Ausrasten im Gästeblock, alle auf den Zaun! Fast wäre noch unser Zug in Gefahr geraten, da aber die Tram quasi genau hinter dem Gästeblock abfährt, konnte noch ein wenig Punktgewinnatmosphäre geschnuppert werden. Nach kurzer Verabschiedung ging es dann aber recht zügig zur Tram, welche uns passend zum Braunschweiger Bahnhof brachte und uns den ICE ohne Probleme erreichen ließ.

Die Fahrt wurde dann genutzt, mit den Berliner Freiburgfans noch ein Bier auf den Punktgewinn im Bordbistro zu trinken. Natürlich wollte die Dame dort nicht meinen Verzehrbon aufgrund meiner Verspätung in Hamburg nach dem Heimspiel gegen Augsburg annehmen…

Nette Gesellschaft hatten wir dann auch noch im Bordbistro mit einem älteren Herren, der sich damit brüstete, als Jäger am Morgen noch zwei Wildschweine geschossen zu haben und der beim besten Willen nicht verstehen konnte, dass mir die Tiere leid tun. Und die Begründung, er müsse sie schießen, weil es davon zu viele gäbe, überzeugt mich auch nicht. Das Gefühl habe ich bei Menschen auch oft genug, dennoch schieße ich nicht auf die. Seine Sympathie zum FC Bayern und die mir eiskalt gezeigten Mittelfinger, als er erfahren hat, dass ich Bremer bin, wurden dann nur noch dadurch getoppt, dass er uns verriet, dass er bis zur Rente Kommissar bei der Kripo war. Damit macht man sich viele Freunde in einem Waggon voller Fußballfans.

Wie auch immer, gegen 0:30 Uhr waren wir dann wieder in Berlin und für mich hieß es schnell schlafen gehen, 6 Stunden später sollte es ja schon wieder nach München zu unserem Pokalspiel gehen.

Viel Erfolg den Freiburgern in Sachen Aufstieg, auf dass man sich kommende Saison wieder in einer Liga trifft und nicht wir nachher nächste Saison in Braunschweig spielen.

Apropos Braunschweig: Deren Heimkurve fiel durch guten Materialeinsatz auf, akustisch kam im Gästeblock nicht viel an. Liegt aber natürlich auch am weitläufigen Eintracht-Stadion mit Laufbahn, das mir wirklich sehr gefällt. Während der ersten Hälfte hing vor der Braunschweiger Heimkurve ebenfalls ein Banner gegen Montagsspiele.

 

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