Gestern nach langer Zeit mal wieder das Saisonabo am Millerntor nutzen können und wenigstens ein Unentschieden gesehen, hieß es heute direkt weiter zum Tabellenzweiten aus Leipzig. Von dem dortigen Quatschverein mag man ja halten was man will. Leipzig liegt auch nicht ganz um’s Eck, durch eine ganz brauchbare Verkehrsanbindung verlief die Anreise dennoch halbwegs entspannt, wenn auch zeitlich was länger. Was mir weniger zusagte waren dagegen die Umlandfans, die schon beim Warten auf die Shuttlebusse so ziemlich aus jedem einen Hurensohn machten oder andere niveauvolle Gesänge parat hatten. Erspart uns doch bitte eure diskriminierende Scheiße! Gegenüber meinem letzten Besuch vor zwei Jahren (letzte Saison war Leipzig eines der drei Spiele, die ich verpasst habe) gestaltete sich die Einlasskontrolle recht entspannt, die Schokobons fanden den Weg in’s Stadion und auch gefilmt wurde diesmal nicht vom Dach des Abgabecontainers, wie noch vor zwei Jahren.
Wie gern würde ich hier jetzt von einem super Spiel der Elf in grün und weiß und einer absoluten Superstimmung im Block berichten. Eigentlich bleibt aber nur die Ernüchterung, dass das Kurztrainingslager vor dem Spiel (man reiste schon etwas früher an und trainierte bei Chemie) mal so gar nichts gebracht hat und die Leistung eigentlich eher immer schlechter wird. Manche Spieler scheinen gar nicht mehr in Zweikämpfe gehen zu wollen (Gruß an Davy Klaassen), andere nach Standards nur noch zu schlafen. Einzig die Rückkehr von Theo machte mir etwas Mut, über die rechte Außenbahn war zumindest ab und zu mal Bewegung drin. Am Ende verlieren wir mehr als verdient mit 0:3 und es bleibt die Erkenntnis, dass man sich so tatsächlich sicher in Richtung Liga zwei verabschieden wird. So sehr ich Kohfeldt als Menschen mag, ich sehe mittlerweile zu viele Parallelen zu Nouri und Skripnik. Kommenden Samstag geht es dann gegen Dortmund. Dass wir nochmal an die Leistung im Pokal anknüpfen können, glauben wohl auch nur die kühnsten Optimist*innen.
Kämpfen für den Klassenerhalt!
Fotos gibt es hier: