Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Borussia Mönchengladbach – Werder 1:1, So. 07.04.19, 54022 ZuschauerInnen (etwa 3500 Gäste)

Habe ich schon mal erwähnt, wie sehr ich Terminierungen Sonntag 18 Uhr hasse? Klar, man hat den kompletten Samstag frei und kann auch Sonntags meist halbwegs auspennen. Aber bis so ein Spiel mal vorbei ist, man auf der Autobahn und wieder zu Hause ist, vergeht meist im Nachgang des Spiels echt viel Zeit. Wenn dann der Gegner auch noch Gladbach mit seiner Ottokultur ist, steigt die Motivation nicht unbedingt an. Da wir am Ende natürlich doch alle den glorreichen SVW egal an welchem Ort unterstützen wollen, fanden sich auch an diesem sonnigen Sonntag Vormittag zahlreiche reiseverrückte Personen an den verschiedensten Orten der Stadt ein. Dass der Andrang im Vergleich zu Pokal oder anderen Auswärtsspielen heute etwas geringer ausfallen würde, merkte man schon die Tage zuvor bei Twitter. Vermutlich werden alle Gruppen noch Karten übrig gehabt haben. Während der Großteil der Gruppen früh am Stadion war, erwischten wir natürlich direkt 2 dicke Staus. Entsprechend waren wir erst weniger als eine Stunde vor Anpfiff auf dem Gästeparkplatz.

Der Einlass verlief problemlos und im bereits gut gefüllten Block fanden auch wir noch ein Plätzchen. Der unterste Bereich des Blocks wurde wieder einmal mit Zaunfahnen abgetrennt, so dass man im Bereich oberhalb deutlich kompakter stand. Die Aufteilung heute von links nach rechts UTB, INT, IY und CLR vorne am Zaun bzw. an der eigenen Blockgrenze. HBC, WB und die Boys postierten sich im oberen Bereich des Blocks. Erstere zeigten bereits vor Anpfiff wieder einmal ein großes „Werder ist grün-weiß“ Banner. Ins Spiel selbst startete man heute nicht ganz so laut. Erstmalig richtig Gehör verschaffte man sich wohl kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses der Auslosung mit einem Heimspiel gegen die Bayern. Das „Wir singen scheiß Bayern München“ war schon richtig, richtig laut und sorgte für einige fragende Blicke im Heimbereich. Dieser Elan konnte zwar kurzzeitig weiter gehalten werden, im weiteren Verlauf flachte es akustisch aber leider doch wieder etwas ab. Ich fand es lautstärketechnisch heute wirklich nicht schlecht, im Gespräch mit Freund*innen direkt nach dem Spiel fiel dennoch zu oft das Wort „durchwachsen“. Ebenso durchwachsen trat heute auch die Elf in grün und weiß auf. Wenn ich an die letzten Spiele, das super Passspiel und die tollen Ideen im Aufbauspiel denke, war das heute schon Magerkost von Werder. Gladbach zu Beginn klar besser, bis zur Halbzeit blieb es dennoch beim 0:0. Richtig schlecht stellten sich die Grün-Weißen kurz nach dem Seitenwechsel an. Niemand greift an und Neuhaus kann zum 1:0 verwandeln. In der Folge dann deutlich mehr Torchancen auf beiden Seiten. Gladbach hätte das Ding früh zu machen können, stattdessen machte Werder dann doch noch das obligatorische Tor in jedem Spiel. Ausgerechnet mit dem Kopf traf Klaassen zum Ausgleich, was zu nochmals lauten Gesängen im Gästeblock führte. Am Ende hätte man mit etwas Glück sogar noch gewinnen können. Dass man aber das gesamte Spiel betrachtet nicht verloren hat, hat man heute mal wieder einem überragenden Pavlenka zu verdanken. Die immer wieder aufkommenden „Scheiß Bayern München“ und „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ Gesänge machen jedenfalls nicht nur sportlich Lust auf mehr.

Nach dem Spiel zeigte sich mal wieder die Inkompetenz von Staatsmacht und Ordnungsdienst. Erst lässt man alle Fahrzeuge im Gästeblock ewig zur Abfahrt warten. Am Ende postiert sich die Polizeieskorte mit 3 Wannen vor den Bussen und 2 Fahrzeugen hinter den ersten 3 Bussen. Alle sonstigen Busse, 9er und Autos auf dem Gästeparkplatz durften schön ab der dritten und vierten Ampel warten statt über rot Richtung Autobahn geleitet zu werden. Das üben wir bitte nochmal, liebe Gladbacher*innen.

Die Heimseite, ja was soll ich da schreiben. Ich denke, wirklich jede*r weiß, wie ich zu Ottokultur stehe, entsprechend fällt es mir schwer, irgendetwas positives zu schreiben. Aufgefallen sind sie heute insbesondere durch zahlreiche Spruchbänder, die ich hier einfach nur ohne Anspruch auf Vollständigkeit aufzählen möchte: „Leidenschaft, Zusammenhalt, Kampfgeist“ und „Auf geht’s Jungs“ zusammen mit einem großen „Betretungsverbote abschaffen“ vorm Oberrang zu Beginn des Spiels, „15 Jahre Hammerhearts, alles Gute“ (Freundschaft Hammerhearts (Ultras Union Berlin) und Ottokultur), „Toleranz und Integrität versprochen, doch korrupt gelebt und jedes Wort gebrochen!“ und „Gierige Bastarde“ später im Spiel. Außer beim Döpdöpdöp nach dem Tor hat man Gladbach heute auch wieder mal gar nicht wahrgenommen. Das war schon ein wenig enttäuschend.

Denkt an die Kartenbestellung für’s Pokalspiel und wir sehen uns dann in alter Frische am Samstag gegen den Sportclub aus Freiburg!

Bilder gibt es hier:

Infamous

Wanderers