Nicht mal 7 Tage nach dem blamablen Ausscheiden in Lotte heute also Eröffnungsspiel der Bundesliga beim Deutschen Meister aus München. Es gibt wirklich nicht viel schlimmeres als für solch ein Event durch ganz Deutschland reisen zu müssen. War die Motivation aufgrund weiter Reise und Spiel am Wochentag und somit Urlaub für die meisten in den Wochen vor dem Spiel eh schon schlecht, so wurde es durch die Pokalleistung noch schlechter. Am Ende werden es alles in allem maximal 5000 Bremer gewesen sein, die unser Team trotz mieser Prognosen, was das Ergebnis angeht, in die bayrische Landeshauptstadt begleiteten. Entsprechend war es fast beschämend zu sehen, wie viele Bayernfans mit umgedrehtem Trikot im Gästebereich rumsprangen und auch der Mittelrang unterm Gästeoberrang fast ausschließlich von Bayernfans besetzt war. Auch im Oberrang heute einmal erstaunlich viel Platz. WB und HBC postierten sich an ihrem Stammplatz in Block 344 und nutzten eine Plastikstangenkonstruktion, um ihre Zaunfahnen jeweils verkehrtherum aufzuhängen. Dies hatte einen ganz einfachen Grund: Mindestens ein Neuner des UTB wurde vor dem Spiel von der Staatsmacht hoch genommen. Entsprechend waren UTB, Intesa und Jugend nicht anwesend (Die ganze Welt hasst die Polizei!). Die leeren Zaunfahnenplätze am Geländer wurden stattdessen von Grün-weißes München dazu genutzt, ihr 10 Jahre Jubiläums-Banner auszubreiten bzw. zu Beginn auch hochzuhalten. Ob der Situation, dass etwa die Hälfte der Ultras fehlte, wollte auch nicht so recht Unterstützung aufkommen. WB und HBC versuchten es immer mal wieder, die Mitmachquote beschränkte sich allerdings größtenteils auf ihren Bereich. Leider schaffte es auch die Mannschaft nach all den Versprechen unter der Woche nicht, mit Leistung zu überzeugen und den Gästeblock dadurch mitzureißen. War die Leistung in der ersten Halbzeit zumindest noch erträglich, wurden unsere Elf in grün und weiß in Halbzeit zwei wieder einmal vorgeführt. Schlussendlich waren es „nur“ 6 Buden und uns schon freitags eigentlich der letzte Tabellenplatz am Ende des Spieltags sicher. Einzig positiv, dass die nicht gerade konstruktiven „Skripnik raus“ Rufe diesmal zu Hause blieben (oder vllt. auch einfach die Leute, die meinten, so etwas in Lotte von sich geben zu müssen). Sowohl Bartels als auch Wiedwald haben es im Anschluss an das Spiel auch nochmal in den Medien gesagt: das Trainerteam hat sie gut auf beide Spiele vorbereitet, die Mannschaft selbst ist für die schlechten Leistungen verantwortlich!
Die Heimseite diese Saison mal wieder das ganze Spiel über zu vernehmen und auch optisch mit vielen Fahnen und Bewegung nett anzusehen. Zu Beginn gab es ein Spruchband für die Erdbebenopfer in Italien, für die übrigens auch am Spieltag gesammelt wurde. Auch sonst wieder mal viele Spruchbänder. Einen Lacher brachte sicher der freundliche Hinweis an Arjen Robben, dass es doch eher uncool für München rot ist, wenn man seinen Sohn bei den Blauen anmeldet. Ansonsten in Vorbereitung des Amateurderbies, welches Sonntag stattfinden soll, viele „Giasinga Arschlöcher“-Gesänge (wenn man im Stadion halt keinen Gegner hat…).
Am Ende bleibt dann wieder einmal die Frage: wieso tut man sich das eigentlich immer wieder an?
Und wie lässt sich diese Frage besser beantworten, als mit einem Fangesang?