Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

FC Würzburger Kickers – Werder 0:2 n.V., Sa. 08.08.15, Zuschauer 9607 (1800 Gäste)

Letztes Wochenende noch London, jetzt also Würzburg. Endlich geht es wieder los und die Pokalauslosung brachte uns besagten Aufstieger in die dritte Liga. Eigentlich ein machbares Los aber wir kennen ja unsere Pokalerfolge. Seit dem Sieg gegen LR Ahlen habe ich jedes Pokalspiel im Stadion erlebt. Wer weiß, wann das war, merkt schnell, dass es gar nicht so viele seitdem waren. Aber gut, immerhin mal wieder ein neues Stadion und auch direkt Samstag 15:30, was will man mehr? Na gut, eine frühzeitigere Terminierung wäre schon schön gewesen, 1 Monat vorher gab es die selbe ICE-Verbindung für 28,50€, ich habe dagegen jetzt 81€ gezahlt.

Zur Anreise also mal wieder die Bahn morgens 5 Uhr ab Berlin genutzt, zurück geplante Rückankunft 23:30, eigentlich alles ganz entspannt. Aufgrund der Zugbindung dann auch sehr früh schon in der Stadt. Da Matze mit dem Auto schon da war, erstmal gemeinsames Sightseeing. Würzburg ist eine wirklich schöne, kleine Stadt mit schöner Altstadt. Auch das Wetter spielte mit über 30° und Sonne mit. Zum Stadion dann mit der Straßenbahn auf die andere Mainseite und an der Haltestelle Dallenbergbad raus, um im Supermarkt ein wenig weiter in Fahrtrichtung nochwas zu essen und trinken zu kaufen. Wie der Name Dallenbergbad schon verrät, befindet sich direkt gegenüber dem Stadion ein Freibad, dass bei dem Wetter schon früh von Bremern belagert wurde. Wir machten es uns dagegen bis Stadionöffnung zu dritt (Matze + 2 Bremer) auf dem Parkplatz vor einem der Heimeingänge gemütlich. Aus Stuttgart reisten insgesamt 16 meiner Fanclubleute mit Auto bzw WET an, so dass mit Stadionöffnung auch mein Ticket eintraf. Die Kontrollen am Eingang gestalteten sich mehr als locker, ich wurde quasi gar nicht abgetastet. Im Stadion selbst dann erstmal viele, viele verschwitzte Bremer mit unterschiedlichsten Kopfbedeckungen und Handtüchern. Die Getränkestände waren leider aufgrund der Sonne total überfüllt. Ein wenig verwunderlich war es außerdem, dass man für einen Pappbecher Cola eine Pfandmarke bekommt, aber gut, so kann man sich auch die Müllentsorgung sparen, indem man jeden dazu bringt, seinen Müll wieder vorbeizubringen, klappte allerdings nicht so gut. Auch vor den Toiletten gab es aufgrund des dort erhältlichen Wassers lange Schlangen. Gut wenn man weiß, dass auf der anderen Seite des Getränkestandes nochmal ein Toilettencontainer ist, in dem man quasi alleine war!

Insgesamt hatte Werder schlussendlich 1800 Karten fürs Spiel bekommen, nachdem es zunächst hieß, augrund von Umbauarbeiten könnten nur 600 bis 800 Karten verkauft werden und eine weitere Vergabe wäre von der Bauabnahme eine Woche vor dem Spiel abhängig. Die anfängliche Kartenproblematik löste sich also am Ende in Wohlgefallen auf, so dass so ziemlich jeder drin war und die Blöcke entsprechend voll. Wir postierten uns im mittleren Block in etwa hinter HB Crew und Wanderers. Diese nahmen sowohl Teile des links befindlichen Sitzbereichs als auch den linek Teil des Stehbereichs ein. Daneben befanden sich von links nach rechts Infamous, Caillera und UTB am Zaun. Zu Beginn wurde eine weitere Choreo für Valentin gezeigt, die mit buntem Rauch verfeinert wurde. Ganz nett anzusehen, der Rauch aber ein wenig durch den Wind (keine Ahnung, woher der Wind kam, den Rest des Spiels gab es quasi keinen Wind und dank fehlendem Dach war es furchtbar heiß!) weggezogen. Die Wanderers zeigten zu Beginn noch ein Begrüßungsspruchband in Richtung wieder im Stadion befindlicher ehemaliger SVler. Die Stimmung während des Spiels war dem Wetter entsprechend sehr träge. Nur selten kam wirklich Stimmung in Form lauter gesungener Lieder auf. Unsere Mannschaft passte sich dem drumherum an und spielte, wie es sich bei uns im Poakl scheinbar gehört, richtig schlecht. Mitte der zweiten Halbzeit wurde Würzburg ein korrekter Treffer wegen angeblicher Abseitsposition aberkannt, Glück für uns. So ging es mal wieder in die Verlängerung, 15€ für 90 Minuten gegen einen Neu-Drittligisten sind natürlich auch klar zu viel 😉 In der Verlängerung konnten die Fans dann aber doch noch einmal ein wenig mobilisert werden und so klappte es dann auch mit einem „Wir sind die Fans der Elf in grün und weiß“ und als dann das 1:0 durch Ujah fiel, kam dann doch endlich Stimmung auf, die nach dem 2:0 durch Bartels noch besser wurde und am Ende euphorisch der etwas glückliche Einzug in die nächste Runde gefeiert wurde. Alles in allem muss man sagen: das Ergebnis zählt, in der Liga muss da aber noch einiges mehr kommen.

Auf Heimseite war abgesehen von einer Choreo mit rot-weißem Tifo-Material wenig zu sehen und zu hören.

Für Fans anderer Vereine noch ein Tipp: bringt euch einen Gartenschlauch mit, wenn es ähnlich warm und sonnig werden sollte, mit dem Wasserschlauch wird leider nur die Heimkurve und die Gegentribüne nassgespritzt.

Nach dem Spiel dann noch die Tasche aus Matzes Auto geholt und zum Bahnhof, wo dann das leidige Thema Verspätung wieder aufkam. Die 5 Minuten Aufenthalt in Göttingen schienen schon vorher sehr knapp, so dass ich in weiser Voraussicht schon meine Busfahrkarten und Eintrittskarte für HSV Barmbek – SC Freiburg mitgenommen habe, zu denen ich Sonntag fahren wollte. Am Bahnhof Würzburg dann direkt mal die Anzeigetafel „etwa 20 min. Verspätung, heute ohne Klimanlage in Wagen 22“. Bei meinem Glück hatte ich natürlich genau für diesen Wagen reserviert. Also erstmal an der Information meine Zugbindung streichen lassen und mir eine Alternativverbindung mit Umstieg in Hannover geben lassen. Der Zug in Würzburg verspätete sich dann aber immer weiter, bis es schließlich hieß, 50 Minuten Verspätung und als er dann endlich da war und alle drin waren, kam die tolle Ansage „die neuzugestiegenen Fahrgäste werden gebeten, wieder auszusteigen und den nächsten Zug 20 Miuten später vom Nachbargleis zu nehmen, da dieser hier überfüllt ist“. Da sich der Zugführer weigerte loszufahren, bis genug ausgestiegen waren, verzögerte sich die Fahrt immer weiter, so dass ich dann irgendwann wie ein Großteil der Bremer ausgestiegen bin und auf den nächsten Zug nach Hamburg wartete. Aufgrund der immer weiter steigenden Verspätung hätte ich natürlich am Ende auch den Anschluss in Hannover verpasst. Also zur Zugbegleiterin und erklärt, dass einzige Möglichkeit jetzt noch ein City Nightliner über Bielefeld wäre, ich dann aber erst 4:30 zu hause wäre, um 7:30 aber schon mein Bus nach Hamburg fahren würde. Lösung des Problems: die Zugbegleiterin schreibt mir auf meine Fahrkarte, dass ich weiter bis Hamburg fahre und mir dort ein Hotel organisiert werden soll, da ich ja eh nach Hamburg müsste am nächsten Tag. Freudig allen per Facebook und whatsapp davon erzählt um dann am Ende nachts um 1:15 mit 1h Verspätung in Hamburg anzukommen und dort vom Herren an der Information die Ansage zu erhalten „Hotels sind voll, ich kann ihnen nur das Formular für 2h Verspätung geben, sie hätten ja ein Hotel in Göttingen nehmen können“. Da meine höfliche Frage, ob er mich gerade verarschen möchte, verneint wurde und dieser Herr zu keiner Lösungsfindung bereit war, blieb mir also nur, mir die Zeit bis zum nächsten Tag zu vertreiben. Da ich seit Sa 4 Uhr auf den Beinen war, bei 35° im Block in Würzburg stand und keine Möglichkeit hatte, zu schlafen, fiel so auch meine Tour Sonntag zu HSV Barmbek gegen den Sportclub aus Freiburg ins Wasser. Ich wäre super gerne gefahren und hätte meine Freiburger mal gesehen, war auch alles super mit dem versprochenen Hotel etc, aber ohne Schlaf hilft es mir auch nichts, schon in Hamburg zu sein. Also blieb nichts anderes übrig, als 6 Uhr morgens total frustriert den ersten Zug zurück nach Berlin zu nehmen, statt mit Freiburg einen weiteren Pokalsieg zu feiern. Die Freiburger haben es dann aber auch ohne mich, auch dank des Ex-Werderaners Petersen, problemlos eine Runde weiter geschafft.

Bilder des Spiels in Würzburg gibt es unter anderem hier:

UTB

Wanderers

Wellenbrecher Teil 1

Wellenbrecher Teil 2