Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Hansa Rostock – Werder 1:1, Di. 07.07.15, Zuschauer 8000 (etwa 150 Gäste)

Nur 3 Tage später und schon das nächste Testspiel in erreichbarer Nähe. Sonntag spontan mit Matze entschieden, dass man doch mit dem Auto hinfahren könnte, also bereits mittags im Osten von Berlin getroffen und zu dritt hingefahren. Nach einer ausgiebigen Stärkung auf Karls Erdbeerhof (da gibt es auch viele andere leckere Sachen) schon früh am Tag in Rostock angekommen und am Hbf geparkt. Aufgrund der bekannten Sammelleidenschaft der Rostocker Szene heute ganz neutral gekleidet durch Rostock gelaufen, man will ja nicht schon beim Testspiel Stress.

Nach kurzer Shoppingtour im Supermarkt dann auch schon knapp 2 Stunden vor Anpfiff am Gästeblock eingetroffen, außer 3 Bullenkarren noch nichts los. Immrhin machte das Kassenhäuschen gerade auf, so dass auch schnell die 10€ fürs ermäßigte Ticket weg waren. Leider noch Tickets der Saison 2014/15, aber ich bin ja schon glücklich, dass es überhaupt Tickets mit Aufdruck des Spiels gab. Da wir die ersten waren, fiel die Kontrolle am Eingang quasi aus (O-Ton des Oberordners zu seinen Kollegen: “ bei den nächsten dürft ihr dann aber auch mal richtig kontrollieren“). Was macht man nun 2 Stunden vor Spielbeginn zu dritt in einem leeren Block und fast leeren Stadion? Richtig, man reinigt den Block etwas von Klebern von Szenen wie Cottbus und Regensburg (sorry Leute, trotz meiner Liebe zu den Kickers kann ich mit euch wenig anfangen), braucht kein Mensch! Nachdem immer mehr grün-weiße auf der Haupttribüne Platz nahmen und wir auch eine Stunde vor Anpfiff noch allein waren, stellte sich wiederum die Frage, wie viele wir wohl werden. Vor dem Spiel schwankte die Schätzung von 50 bis 500. Etwa 30 Minuten vor Spielbeginn kamen dann aber nach und nach einige Werderaner, so dass wir schlussendlich etwa 100 bis 150 Leute im Gästeblock waren, davon 5 Bremer und wieder viele Umlandfans. An einem der Wellenbrecher hingen wieder die 2 aus Neuruppin bekannten Zaunfahnen (Schwerin und Fan OPR). Trotz des frühen 1:0 durch Makiadi wurde zu Beginn, wie es sich für ein Testspiel irgendwie gehört, geschwiegen. Im Laufe der Zeit wurden dann von einzelnen Gesänge angestimmt, über das übliche „Werder, Werder“ und „Forza SVW“ kam es aber nicht hinaus. Die erste Halbzeit lief eigentlich auf dem Feld ganz ansehnlich, was man von Hälfte 2 nicht sagen konnte. Man merkte der Mannschaft an, dass sie selbst am Vormittag vor dem Spiel noch hart trainiert hat. Die Rostocker, die aufgrund des früheren Beginns der 3. Liga schon deutlich besser im Saft stehen, machten das Spiel in Halbzeit 2 und kamen zum Ausgleich. Das Unentschieden konnten wir nur durch teilweise Glanzleistungen unseres Neuzugangs (welcome back!) Wiedwald halten. Im Gästeblock wurde das ganze nur durch peinliche „Scheiß HSV“ und zum Schluss auch provokanten „St. Pauli“ Gesängen in Richtung der Rostocker getoppt. Ziemlich peinlich sowas und echt unnötig. Da die Mannschaft nach dem Spiel nicht mal gewillt war, zum Zaun zu kommen, war die Stimmung mancher Mitreisenden sehr getrübt.

Auf Heimseite merkte man, dass Sport1 das Spiel live im Fernseh übertrug, so ging von den 8000 Zuschauern wenig Stimmung aus. Einzig ab und zu wurde hansatypisch geschlossen etwas angestimmt, die hohe Mitmachquote, was das Schals schwenken angeht, muss lobend erwähnt werden. Szene- und zaunfahnenmäßig konnte ich nichts erkennen.

Bei Verlassen des Stadions wurden dann die Werderfans von der Polizei aufgefordert, ihre Trikots und Schals soweit möglich wegzupacken. Die Ansage stieß teilweise auf Unverständnis, ich kann es aber irgendwie verstehen, wenn ich drüber nachdenke, was Rostock an geklauten Klamotten jedes Spiel präsentiert. Vorm Gästekäfig dann noch mitbekommen, wie eine Gruppe Rostocker tatsächlich scharf auf die Schwerin-Zaunfahne war, also versucht, die noch im Block befindlichen zu warnen, ob nochwas passiert ist, kann ich aber nicht sagen. Was man allerdings mit einer gedruckten Zaunfahne möchte, die selbst Teile der Bremer Szene vorher noch nie gesehen haben, bleibt fraglich.