Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

OSC Bremerhaven – Werder III 0:2, Sa. 05.11.16, etwa 200 Zuschauer (ca. 180 Gäste)

Wer steht nicht gerne für ein Spiel der Bremen-Liga um 6 Uhr morgens auf? Das sich langsam etablierende Spiel unserer dritten Mannschaft gegen Bremerhaven stand an. Dieses wird dazu genutzt, den Stadionverbotlern, die in den oberen Ligen keinen Zutritt haben, ein gemeinsames Spiel mit dem Rest der Gruppen zu ermöglichen. Nachdem das Spiel im letzten Jahr wegen Panik von Verband und Polizei kurzfristig abgesagt wurde, wurde dieses Jahr wieder von Seiten der Jugend für das Spiel mobilisert und siehe da, nach den lobenden Worten des gastgebenden Vereins im letzten Jahr (die Gruppen waren trotz Spielabsage nach Bremerhaven gereist, wurden vom Hausmeister reingelassen, machten Fotos auf der Tribüne und hinterließen das Stadion am Ende ganz ohne Randale und Schäden) gab es dieses Jahr keine Absage. So traf man sich mit 40 bis 50 Leuten bereits um 11:40 zur gemeinsamen Bahnfahrt von Bremen nach Bremerhaven. Nach vereinzelten Zustiegen an Unterwegshalten dürften es am Ende etwa 80 Personen gewesen sein, die in Bremerhaven-Lehe den Zug verließen und den etwa 20-minütigen Fußweg zum Stadion auf sich nahmen. Außer einem gemeinsamen „Gegen alle Stadionverbote“ unterwegs und einer erspähten Reichskriegsflagge in einem der Gärten des nahen Wohngebiets blieb es ruhig. Auch die Polizei verhielt sich heute erstaunlich ruhig. Während am Bahnhof noch ein paar Polizisten in Montur warteten, wurde man auf dem Weg zum Stadion nur von einem Polizeiwagen begleitet.

Am Stadion wurde man dann mit den Worten „Ihr organisiert euch ja selbst, braucht ihr noch irgendwas?“ empfangen. Danke an dieser Stelle an die Verantwortlichen des OSC! Entsprechend konnte man schon lange vor Anpfiff die Tribüne (kostenlos) betreten, das Refugees Welcome Banner hinter dem Block aufhängen und auch im Innenraum Kamera und Go Pros postieren. Die Zeit bis Anpfiff verbrachten die Anwesenden dann wahlweise in der benachbarten Gaststätte, auf der Tribüne sitzend oder Fußball spielend (auch hier sponsored by OSC). Nach und nach trafen auch die letzten grün-weißen ein, so dass es alles in allem vielleicht 150 bis 180 Bremer waren (Infamous, UTB, Intesa, UB, Einzelpersonen), die heute einfach nur Bock auf Support hatten. Zu Beginn gab es ein kleines Konfetti-Intro, bevor es sehr geschlossen los ging. Gesanglich gab es heute auch mal wieder eher selten gesungene Lieder zu hören. Ein „Wo vier Tiere musizieren“ habe ich im Block z.B. sehr lange nicht mehr gehört. Auch ein „Grün wie Gras“ oder „Du hast die Macht“ hört man in der Bundesliga in letzter Zeit eher selten. Aber auch neues wurde ausprobiert. Das „Wir stehen hier im Stadion“ wird sich hoffentlich in Zukunft etablieren, macht jedenfalls Spaß zu singen! In der zweiten Hälfte wurde sogar ein „der Deutsche Meister kommt vom Weserstrand“ angestimmt. Aufgrund der Zwischenstände der ersten Liga, insbesondere HSV-BVB, wurde natürlich auch der ein oder andere Gesang in Richtung verbotener Stadt zum Besten gegeben. Schön auch zu sehen, wie die Spieler beider Teams es genossen, in der Bremen-Liga mal Unterstützung zu bekommen. Die Bank des Heimteams war gefühlt alle 5 Minuten mit dem Handy am filmen, ob das dem Trainer so gefiel? Die grün-weißen nutzten die Unterstützung von den Rängen jedenfalls und konnten die Partie mit 2:0 gewinnen, wenn man die Field Goals auf dem Platz, den auch das Bremerhavener Footballteam nutzt, mal außen vor lässt. Nach dem Spiel wurde der Sieg mit fleißig Selfies vor der Kurve gefeiert.

Alles in allem ein super geiles Spiel, das quasi nach einer Wiederholung schreit. Wie laut und geschlossen der Support sein kann, wenn wirklich nur Leute da sind, die Bock haben und man auch vom gastgebenden Verein keinerlei Hürden in den Weg gestellt bekommt, hat man heute eindrucksvoll erleben dürfen. Wer nicht dabei war, hat was verpasst!

Während es für mich mit dem RE zügig zurück nach Bremen und von da über Hamburg mit jeder Menge Dortmunder (und keinen Hamburgern, ich hatte extra Taschentücher eingepackt) nach Berlin ging, dauerte die Fahrt mit der NWB zurück nach Bremen für diejenigen mit Betretungsverboten für den Bremer Hbf dank der Staatsmacht wohl etwas länger.

Kommende Saison gerne wieder und nochmals danke an den OSC!

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