Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

VfL Wolfsburg – Werder 2:3, So. 01.12.19, 26012 ZuschauerInnen (etwa 3000 Gäste)

Vor dem heutigen Spiel Platz 15 in der Tabelle. Das hatten wir uns sicher anders vorgestellt zu diesem Zeitpunkt der Saison. Jedes Wochenende wartet man auf die Wende in Form eines wegen mir auch dreckigen Sieges und dann heißt es wieder keine Punkte. War die Ausgangssituation schon scheiße, brachte auch die Terminierung der DFL nicht wirklich mehr Motivation, wurde unser Spiel beim VfL Wolfsburg doch auf Sonntag 18 Uhr gelegt. Klar, im Sinne der 200km-Regel passt das ziemlich genau, aber wirklich jedes Mal Wolfsburg zu beschissenen Zeiten? Wenn ich mich nicht versehen habe, spielten wir letzte Saison auch sonntags, davor die Saison sogar unter der Woche in Wolfsburg und auch die Heimspiele waren Sonntag und Freitag.

Aber genug des Meckerns, kommen wir zum eigentlichen Spieltag. Lange schlafen, frische Brötchen vom Bäcker und zur Mittagszeit entspannt los klingt eigentlich gar nicht so schlecht. Wie üblich waren wir wieder so zeitig unterwegs, dass uns auch ein etwas größerer Stau rund um Raststätte Allertal keine Probleme bereitete. In Wolfsburg City ebenfalls ohne Probleme zum Stadion gekommen, auch wenn es immer wieder ein Erlebnis ist. Woran ich mich wohl nie gewöhne ist die Jahreszeit. Du kommst am Stadion an und es ist bereits dunkel. Wenn dabei wenigstens (Europa-)Pokal -Euphorie aufkäme. Mit Ankunft aller Gruppen und dem geplanten Einlass begannen dann allerdings die Probleme. Vorab hatte der VfL wohl fünf große Schwenker genehmigt. Eigentlich nichts Besonderes und eigentlich wird das an anderen Orten meist auch gar nicht so streng ausgelegt. Da in Wolfsburg aber bereits einzelne Teleskopstangen als Schwenker des Kontingents gezählt wurden, war dieses Kontingent nach zwei bis drei Gruppen aufgebraucht. Die Folge: der Großteil der Gruppen blieb während der langwierigen Diskussionen mit dem Ordnungsdienst auf der Treppe vor’m Blockeingang. Erst wirklich kurz vor Anpfiff, nachdem bereits einige Gesänge aus dem Umlauf den Block erreichten, fand sich eine Lösung und auch die letzten Gruppen betraten unter lauten Gesängen den Block. Aufteilung im Block heute mal wieder von rechts nach links aus Blocksicht Intesa, Infamous, UTB, Caillera, Boys, HB Crew und Wanderers. Nach zuletzt zahlreichen schlechten Spielen war das Pöbelpotential einzelner noch sehr hoch, in Anbetracht des Spielverlaufs war das nach meinem Empfinden für Wolfsburg-Verhältnisse aber ein echt guter Support, den man sicher auch im Rest des Stadions gut wahrgenommen hat. Immer wieder wurde der Oberrang bei Wechselgesängen mit einbezogen, was erstaunlich gut klappte. Auch an der Liedauswahl gibt es von meiner Seite nichts zu meckern. Ein bisschen weniger spannend kann man es aber auf dem Platz ruhig machen. Insgesamt drei Mal geführt, mehrmals Videobeweis und am Ende tatsächlich gewonnen. Kennt man von Grün-Weiß ja gar nicht mehr. Spätestens nach dem zweiten Ausgleich hatte ich damit wirklich nicht gerechnet. Aber was soll man auch erwarten, wenn es gefühlt nach wirklich jedem Standard brandgefährlich in unserer Abwehr wird. Über 90 Minuten betrachtet wirkte das Ergebnis natürlich auch etwas glücklich aber wenn man bedenkt, wie viel Pech wir diese Saison bisher hatten. Am Ende hieß es für mich im achten Werder-Spiel in Wolfsburg dann auch endlich mal den ersten Sieg mitnehmen. Spruchbänder gab es auch von Boys (Stabil bleiben, Marek!) und WB zur Anstoßzeit (Pro Samstag 15:30!), zu Beginn der zweiten Hälfte wurde zudem das „Für immer Weserstadion“-Banner am Zaun gezeigt.

Nach dem Spiel wurde trotz der späten Anstoßzeit und damit verbundenen zu erwartenden kurzen Nacht noch mit der Mannschaft gefeiert und auch unter lauten Gesängen das Stadion verlassen. Auch vor dem Stadion wurden noch einige Lieder angestimmt, das machte schon gut was her. Weniger was her machte die Orga der Cops. Gefühlt zehn Mal kam irgendwer von denen an den Neunern vorbei und erklärte, dass wir gemeinsam im Konvoi auf die Autobahn fahren. Bis das dann aber wirklich geschah, dauerte es einfach noch mal dreißig Minuten, obwohl es hieß „sofort los“. Selten so eine Unfähigkeit erlebt (wobei, Gladbach vor ein paar Wochen war ja ähnlich…). Stattdessen suchten die Cops zunächst noch ein wenig Spaß. Auf Kommando rannten und reiteten diese jedenfalls plötzlich Richtung Ausfahrt Gästeparkplatz/Heimbereich. Keine Ahnung, was dort vorgefallen ist oder wer sich wie gezeigt hat, die Gruppenbusse durften danach jedenfalls erstmal noch etwas auf dem Gästeparkplatz stehen. Die angekündigte Eskorte gab es schlussendlich doch bis Braunschweig, ziemliche Sinnlosaktion. Ohne weitere Vorfälle ging es von dort zügig nach Hause, nicht nur bei mir klingelte der Wecker bald schon wieder. Ankunft in Bremen gegen 23:15 Uhr. Auswärtssieg!

Die Heimseite mal wieder wie so oft akustisch gar nicht wahrnehmbar. Ob der bereits unter der Woche angekündigte testweise Wechsel des Stimmungszentrums in den Unterrang für die Spiele gegen Gladbach und Schalke eine Lösung ist, wird sich zeigen. Aufgefallen ist man lediglich durch einige Spruchbänder, die da wären: „250+ Pflichtspiele für unseren VfL – danke für deinen Einsatz, Max!“, „Gute Besserung, Ralle“ und „„Blau! Blau! Weiß!“ – was soll der Scheiß?“.

Spruchbänder heute:

„Stabil bleiben, Marek!“ – Ultra Boys

„Pro Samstag 15:30!“ – Wanderers

„Für immer Weserstadion“ – Wanderers

Gegen alle Materialeinschränkungen!

Fotos gibt es hier:

Infamous

Wanderers