Unter der Woche gegen Leverkusen lief es ja sowohl auf dem Platz als auch im Block semioptimal. Heute also gegen Mainz die Möglichkeit, alles eine Ecke besser zu gestalten und nachdem gestern der HSV verloren hat und der VfB parallel zu uns gegen die Bayern spielen sollte, die realistische Chance, die Abstiegs- bzw. Relegationsplätze zu verlassen.
Der Zug nach Bremen mal wieder brechend voll und auch noch knapp 10 Minuten verspätet, so dass statt Fußweg zum Stadion Geld in die Bahnfahrt dorthin investiert wurde. Bei Ankunft im OKS war der Stand, wie schon die letzten Male, bereits aufgebaut. Danke dafür! Während WB heute eine Neuauflage der Bremenmütze im Angebot hatte, die wohl guten Anklang fand, hielt sich der Umsatz bei uns in Grenzen. Immerhin der ein oder andere Button wechselte den Besitzer und dank wieder einmal fehlender Anwesenheit des OKS-DJs waren auch die Gespräche recht angenehm. Vorteil des nicht zu großen Andrangs bei uns: es blieb noch Zeit selber shoppen zu gehen und so ging auch ein Stapel „Werder Bremen bleibt nazifrei“ Kleber der Jugend in meinen Besitz über. Wenn wir schon keine „politischen“ Kleber mit Werderbezug haben…. (ich verspreche, spätestens Dezember 2018 sind auch unsere neuen/alten Kleber wieder verfügbar 😉 ).
Der Einlass um kurz nach drei war heute deutlich entspannter als beim letzten Heimspiel. Standen wir da doch noch gefühlt 5-10 Minuten vor den Drehkreuzen, dauerte es heute nur, bis alle da waren und es ging sofort rein. Auch in der West heute nicht so viel los. So wenige, dass es am Ende nur knapp 38.000 Zuschauer waren, waren es aber doch nicht. Die müssen also woanders gefehlt haben.
Auf dem Platz legte die Mannschaft heute wie die Feuerwehr los und führte bereits nach 2 (?) Minuten durch ein Tor des Burgfrieds. Nach der Meldung, dass sowohl Kruse als auch Junuzovic ausfallen, war wohl nicht nur ich skeptisch und positiv überrascht ob des Starts. Weiterhin Freude bereitete auch das 2:0 durch Belfodil und seien wir ehrlich, da hätte durchaus noch das ein oder andere Tor mehr in Halbzeit eins für grün-weiß fallen können. Eigentlich reicht ja sogar ein 2:1, wie es zum Zeitpunkt des Zwischenstandes aus Stuttgart stand, um sich Platz 14 zu sichern. Positiv gestimmt ging es also in die letzten Minuten und eigentlich sollte nach dem überlegenen Spiel und der geringen Gegenwehr der Mainzer auch nichts mehr passieren. Denkst’e, kommt natürlich anders und am Ende heißt es 2:2 in der Nachspielzeit, wie unnötig. Fühlt sich auch jetzt, Stunden nach dem Spiel, noch wie eine Niederlage an.
Bei der Bewertung der Ost tue ich mir heute wieder mal schwer. Das „Die Kurve sorgt für Rückenwind“ in Halbzeit eins wusste ebenso zu gefallen wie der Wechselgesang mit Schals in Halbzeit zwei. Auch sonst schien die Stimmung nicht wirklich schlecht zu sein, gegenüber kam diesmal aber auch einfach wenig an. Mitte der zweiten Halbzeit konnte man ein geschlossenes „Nazischweine“ Richtung West vernehmen. Hier waren wohl knapp 30 unserer Nazihools anwesend. Man munkelt, im Nachgang des Spiels wurde diesen im Viertel noch ein ungeplanter Besuch abgestattet, wo die ein oder andere Scheibe zu Bruch ging und das Inventar eines Ladens den Weg auf die Straße fand. Kannte ich sonst nur aus dem Fernsehen und schon extrem, wie Polizisten mit Hunden im Nachgang durch’s Viertel rannten und Personen jagten, aber auch andere Passanten ziemlich abfuckten, die Hools und Gegenstände werfenden Personen aus der Schänke dagegen kaum beachteten.
Auf Mainzer Seite gab es heute eine kleine Aktion des Q-Blocks mit „Die Fans vom FSV“-Banner vorm Block und das ganze Spiel über zahlreiche rot-weiß-gold-weiß-rote Fahnen. Sah aus der Nähe nicht schlecht aus und auch wenn ich von den Liedtexten nicht so viel mitbekommen habe, Trommel und Klatschen waren konstant zu vernehmen. Da habe ich schon wesentlich größere Szenen mit deutlich schlechteren Auftritten gesehen. Natürlich war es zwischendurch ob des Spielstandes im Gästeblock immer mal wieder leiser, aber der späte und eigentlich auch unverdiente Ausgleich wurde wohl noch einige Zeit gut gefeiert.
Passend zu dem unglücklichen Spielverlauf und unnötiger Rennerei wegen der Polizei fiel dann auch noch der Zug zurück aus, so dass für 25€ auf ICE umgestiegen werden musste. Eigentlich unnötiges Geld aber ich wollte nur noch nach Hause. Das verzögerte sich dann leider auch noch aufgrund der Tatsache, dass die DB Information den Leuten mit Niedersachsenticket wohl von Zugfreigabe für den ICE berichtet hatte, dies aber leider nicht zutraf, sich aber dennoch einige Personen im Zug weigerten, diesen trotz fehlendem Fahrschein zu verlassen und die Bundespolizei erst noch anrücken sollte. Am Ende hieß es knapp 50 Minuten Verspätung, was allerdings immer noch harmlos war wenn ich so an die Anzeigetafel in Bremen Hbf denke.
Hoffen wir, dass es am Mittwoch gegen den Sportclub aus Freiburg in jeglicher Hinsicht besser läuft. Einen Vorteil hat der Pokal ja schon. Unentschieden wird es am Ende nicht ausgehen und viel einfacher als über den Pokal kann man sich auch nicht für Europa qualifizieren.
Kein Fußball den Faschisten!
Spruchbänder heute:
„25 años sumergidos en tu fondo! Feliz aniversario Bukaneros!“ – Infamous
„Rote Straße bleibt!“ – Caillera
„Gute Besserung, Fin!“ – Caillera
„Berlin, Bremen, sonstwo. Gegen jeden Antisemitismus!“ – Caillera
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