Wenn es schon in der Liga nicht klappt, wieso dann nicht wenigstens im Pokal? Die Serie an ungeschlagenen Pokalheimspielen lässt sich auf jeden Fall sehen.
Heute also Hoffenheim in Runde 2 und damit wohl auch die einzige Möglichkeit, den Traum von Europa in der kommenden Saison noch zu realisieren. Spiele unter der Woche bedeuten ja in erster Linie mal früh Feierabend machen, umso besser wenn man eh genug Überstunden hat und das Fehlen nicht sonderlich ins Gewicht fällt. So war es kein Problem, bereits 2 Stunden vor Anpfiff am Stadion zu sein. Insgesamt war heute deutlich weniger los als bei Ligaspielen und auch im OKS hielt sich der Andrang sehr in Grenzen, so dass die Zeit bis etwa 20:15 Uhr größtenteils verquatscht wurde.
Im Stadion fielen dann zunächst einmal die vielen leeren Plätze in der West und auch den benachbarten Blöcken auf. Nur 31000 Zuschauer sind selbst unter der Woche zu wenig, auch wenn es in der Liga nicht gut läuft. Positiv hingegen die Fahnen vorm Oberrang der Ost. Da im Pokal die üblichen Bandensponsoren nicht auftreten dürfen, stehen entsprechend mehr Fahnenplätze im Pokal zur Verfügung. Diese wurden heute u.a. mit den „Kein Fussball den Faschisten“- und „Refugees Welcome“-Bannern sinnvoll genutzt. Schade, dass dies im Ligaalltag nicht möglich ist. Gerade zu solchen Spielen wie heute braucht die Mannschaft jede Unterstützung. Diese gab es diesmal insbesondere in Form einer Choreo seitens Intesa im mittleren Bereich der Ostkurve. 3 Stoffbahnen bestehend aus den Texten „Wir kämpfen für Werder“, „Wir schreiten voran…“ und „Cupfighters“ mit Werder- und Intesa-Gruppenlogo wurden durch viele kleine „Cupfighter“-Folienschals ergänzt und passte auch gut zum „Refugees Welcome“-Banner mittig über der Ost. Auch sonst legte die Heimkurve gut los. Trotz des teils leeren West-Oberrangs wurde schon früh ein Wechselgesang angestimmt, welcher locker 3 Minuten gehalten wurde. Das klang aus der West schon echt laut und gut. Verwunderlich, wo doch knapp 10.000 Zuschauer fehlten. Auch sonst war die Ost regelmäßig zu vernehmen, was sicher nicht nur an den fehlenden Gästefans lag. In den Gästeblock verirrten sich vielleicht 200 Sinsheimer, die sich mit ein paar kleinen Schwenkern etwa auf halber Höhe im Block postierten und auch in der West selbst nie zu hören waren. Während auf Heimseite die Wechselgesänge und Klatsch- bzw. Hüpfeinlagen gegenüber manch anderem Spiel gut klappten, nervten einzelne Personen auf der West immer wieder mit dem Versuch von Laola-Wellen. Bleibt doch bitte zu Hause, sowas braucht kein Mensch!
Auf dem Platz steigerte sich die Mannschaft meinem Empfinden nach deutlich gegenüber den letzten Spielen, auch wenn die Statistik am Ende eindeutig für Hoffenheim sprach, was den Sieg durch den einzigen Treffer des Tages von Belfodil in der ersten Hälfte ein wenig schmeichelhaft wirken lässt. Optisch dagegen hielt Werder zumindest in der ersten Hälfte gut mit, kam zu Chancen und stand auch bei Pässen des Gegners regelmäßig richtig. In Halbzeit zwei schien aber die Konzentration ein wenig nachzulassen und so beschränkte man sich eigentlich nur noch auf Konter und Zeitspiel. Dass wir letzteres nicht beherrschen, ist ja keine allzu große Neuigkeit. Am Ende ist es unserer Nummer 1 Pavlenka zu verdanken, dass uns der 1:0 Erfolg die Option Europapokal durch den Gewinn des DFB-Pokals weiter offen hält. Was der Tscheche da gehalten hat, war schon Weltklasse und bestätigte auch seine gute Form die letzten Wochen. So blieb es dank Pavlenka und einem Lattentreffer der Sinsheimer beim 1:0 und die Serie an Pokalheimspielen ohne Niederlage wurde um ein weiteres Spiel ergänzt. Endlich mal wieder ein Sieg. Hoffentlch verhält es sich ähnlich am Sonntag gegen Augsburg! Wieso nicht ein Beispiel an letzter Saison nehmen und einfach mal eine Siegesserie starten?!
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