Nur der SVW!

Unterwegs mit dem glorreichen Sportverein

Werder – FC Augsburg 1:2, Sa. 09.04.16, 41000 Zuschauer

Nachdem ich letzte Woche in Dortmund das Stadion mit schmerzendem Fuß zur 83. Minute verlassen habe, sollte es heute wieder 90 Minuten Fußball heißen. Bei einem Gegner wie Augsburg nicht unbedingt ein leichtes Ziel. Da diesmal vor dem eigentlichen Spiel kein weiteres frühes anstehen sollte, ging es ganz entspannt mit dem ICE um 9:50 über die komische Hansestadt in die einzig wahre Hansestadt.

Früh dort angekommen, wurde noch ein wenig der strahlende Sonnenschein genossen und zu Fuß durch’s Viertel und entlang der Weser Richtung Stadion gelaufen. Dort dann erstmal die üblichen Verdächtigen aufgesucht, 2. Liga geschaut, Heftchen geholt, Karten verteilt und der neue Wanderers Schal gekauft. Zum Thema Heftchen bleibt noch anzumerken, dass meine 3 Pensée allesamt auf dem Titel „Werder-Mainz“ stehen hatten, wer hat da geschlafen? 😉

Die Motivation vor dem Spiel mal wieder nicht sonderlich hoch und doch ging es schon früh ins Stadion, letztes Mal war es mir doch zu voll, als es erst 30 Minuten vor Anpfiff in den Block ging. Dort dann erstaunlicherweise eine doch recht positive Grundstimmung im Vergleich zu den letzten Spielen. Haben tatsächlich endlich alle begriffen, dass die Mannschaft unsere Unterstützung wirklich nötig hat? Entsprechend ging es auch mit Anpfiff gleich laut und geschlossen los, wirklich kein Vergleich zu den Spielen, die meine Motivation Woche um Woche geringer werden ließen. Die Lieder wurden endlich mal wieder von einem Großteil der Kurve gesungen, der Materialeinsatz war nach meinem Empfinden noch besser als die letzten Wochen und auch die Mannschaft schien die wiederkehrende Unterstützung zu spüren, legte sie doch gleich gut los. Gefühlt ging es in Halbzeit eins nur auf das Augsburger Tor, womit doch ob der sonst so schlechten Leistungen gegen direkte Konkurrenten und des Fehlen eines Claudio Pizarros nicht unbedingt zu rechnen war. Nach Ecken führte man auch schnell 6:0 und auch der Spielstand passte sich kurz vor der Halbzeit der sonstigen Statistik an, als Grillitsch das 1:0 für die Elf in grün und weiß erzielte. Zu Hause gegen die direkte Konkurrenz führen, kann man mal machen. Die mitmachquote im Block blieb bis zur Halbzeit relativ hoch und so konnte die Mannschaft mit lauten Anfeuerungsrufen in die Kabine verabschiedet werden. Aus dieser kam sie dann leider eher träge. Viele Zweikämpfe wurden verloren, viele Bälle leichtfertig vertändelt und folgerichtig erzielte Augsburg unnötigerweise den 1:1 Ausgleich. Leider müssen wir uns eingestehen, dass auch aus der Ostkurve in Halbzeit zwei eher wenig kam und aufgrund der Fehler der Mannschaft wieder das alte Bild der letzten Wochen hervorkam, pöbelnde Fans soweit das Auge reicht. Was bringt es, sich immer wieder über den Gegner und vor allem den Schirm aufzuregen. Konzentriert euch lieber drauf, unserem Team durch entsprechenden Support Selbstvertrauen zu geben, dann klappt es auch auf dem Platz. Dies soll natürlich kein Freifahrtschein für die Mannschaft sein, klar dürfen nicht immer nur große Worte kommen um dann nur ein paar Tage später wieder zu versagen, aber es nervt einfach nur noch, wenn ein Großteil der Ostkurvengänger nur noch pöbelt. Wer den vorherigen Satz aufmerksam gelesen hat, der wird schon erahnt haben, dass es natürlich nicht beim 1:1 blieb. Werder wäre nicht Werder, wenn wir nicht den nach der Leistung in Halbzeit eins sicher geglaubten Sieg verschenken würde und das Spiel kurz vor Ende noch 1:2 verliert. Der Support wurde darauf leider quasi komplett eingestellt. Ob das der richtige Weg ist, soll jeder selbst entscheiden. Bleibt festzuhalten, dass man auch bei einem Heimspiel eine sowohl spielerisch als auch supporttechnisch super Halbzeit erleben kann, die nach der Halbzeit wieder von der altbekannten Heimspielleistung beider Seiten abgelöst wurde.

Bleibt noch die „dritte“ Seite kurz zu erwähnen. Die Gäste rund um Legio Augusta waren genau gar nicht zu vernehmen. Ziemlich armselige Leistung, da haben genug andere kleine Szenen schon mehr gerissen. Der kleine Teil des Blocks war voll, ein großer Schwenker 90 Minuten im Einsatz aber der Gästeblock trotz Dach drüber nicht einmal zu hören. Einzig der Kämpfen Simon Banner vor dem Block fiel auf.

Wenn man dann denkt, es geht nicht mehr schlimmer als eine so schlechter Leistung unseres Teams in Halbzeit zwei zu sehen, gibt es immer noch die Deutsche Bahn. Da der IC nach Hannover ein paar Minuten Verspätung hatte und ich mit dem Metronom über Hamburg schon um 21:30 in Berlin wäre, kam ich auf die glorreiche Idee, eben diese Alternative zu nutzen. Kurz vor Hamburg dann natürlich Streckensperrung und Umstieg in einen anderen Metronom. In Hamburg-Harburg fährt einem dann aufgrund der Verspätung der alternative IRE genau vor der Nase weg. Im nächsten Metronom nach Hamburg hbf dann das nächste Highlight. Da der Schaffner eine Gruppe mit Bierkasten erwischt und diese die Strafe (im Metronom herrscht niht nur Ultra-Verbot, nein auch Alkohol jeglicher Form ist natürlich untersagt) nicht zahlen wollen, lässt er alle Türen bei Einfahrt am Hauptbahnhof vom Lokführer bis Eintreffen der Bundespolizei verriegeln. Unsere Einwände, er könne uns doch nicht einfsch einsperrren wurden gekonnt ignoriert und dann macht der Kerl mich noch dumm an als ich ihm drohe, die Notentriegelung zu nutzen, wenn er nicht endlich die Türen frei gibt. Danke an dieser Stelle an diejenigen Fahrgäste, die mich daran gehindert haben, hätte am Ende nur wieder unnötig Stress gegeben. Und da abends natürlich nicht mehr so viel von Hamburg nach Berlin fährt, sitze ich gerade umgeben von jede Menge HSV-Fans am Hamburger Hbf, die Lounge schließt natürlich schon um 20:30 (an einem Samstag!), schreibe diesen Bericht (entschuldigt daher die Qualität des Berichts, war schon mal besser) und warte auf den nächsten ICE nach Berlin, Abfahrt 21:40 (es ist gerade 21:11), Ankunft Berlin 23:54, schlappe 2,5 Stunden später als geplant und als Entschädigung gibt es einen 2€-Verzehrgutschein, herzlichen Glückwunsch! Wollen wir hoffen, dass der letzte Zug wenigstens normal kommt und ich diesen Tag endlich abschließen kann. Wenn es mal scheiße läuft, dann gleich richtig!

Wir sehen uns Samstag gegen den Verein meines derzeitigen Arbeitsortes, das wird sicher auch wieder ein Spaß…

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