Unser grün-weißer Sport-Verein machte bereits gestern auf seiner Homepage publik, dass Werder es sich in dieser Saison zur Aufgabe gemacht hat, das sicherheitsrelevante Verhalten von uns Fans (klingt ja schon toll…) halbjährlich mit den im Fanbeirat mitarbeitenden Gruppen zu besprechen, auszuwerten und ggf. auch Konsequenzen zu ziehen.
Ansich klingt das Ganze ja nach dem in den letzten Wochen und Monaten lange geforderten Dialog untereinander und zumindest ich erhoffte mir auch die kritische Betrachtung von Medien- und insbesondere Polizeiverhalten.
Klar, als Außenstehender hat man keinen wirklichen Eindruck was besprochen wurde aber anhand der aufgeführten Positiv-Negativ-Liste und genannten Konsequenzen bleibt leider wieder einmal festzuhalten, dass die Gründe für unter dem Punkt negativ aufgeführte Verhalten wie Pyrotechnik und Spruchbänder gegen die Polizei bei Heimspielen zu kurz kommen und als Folge absolut schwachsinnige Strafen wie das Verbot von Blockfahnen in den Blöcken 130/132 umgesetzt werden. Welche Folgen eine solche Strafe hat, konnte man heute dann auch direkt im Weser-Kurier bestaunen. Wer den dort veröffentlichten Text unreflektiert liest könnte denken, Pyrotechnik wäre tatsächlich unser größtes Problem in Bremen und ohne Ultras wäre alles besser (wunderschön auch die Gleichsetzung von Pyrotechnik zündenden Ultras mit Hooligans in den Kommentaren). Schön also wieder einmal, wie Werder es ein ums andere Mal schafft, der Presse eine Steilvorlage zu liefern.
Da hilft es leider auch nicht mehr, wenn bekannt gemacht wird, dass das positive Verhalten insgesamt überwiegt, es kaum Auseinandersetzungen gibt und sogar erwähnt wird, dass sich unsere Fanszene aktiv für gesellschaftliche und soziale Projekte einsetzt.
Dieser kurze Text darf durchaus auch als Kritik an den Bremer Medien aufgefasst werden, die die letzten Monate des öfteren bewiesen haben, wie sie es schaffen, bei wirklich jeglicher Information über Geschehnisse abseits des Stadions (ja, man darf darüber berichten, dass der Großteil der Gruppen vor dem Nordderby nach Hause geschickt wurde und auch darüber, welche Konsequenzen Werder aus Pyroaktionen zieht, es geht um das WIE) die Fanszene unreflektiert im negativen Licht erscheinen zu lassen.
Für mich jedenfalls reiht sich die Veröffentlichung auf der Vereinshomepage ein in die fragwürdigen Darstellungen nach dem Nordderby u.ä.. Wollen wir hoffen, dass man in Zukunft wieder mehr miteinander redet statt übereinander zu schreiben.
Wer das Ganze noch einmal im Wortlaut auf der Vereinshomepage nachlesen möchte
Und die direkten Folgen, wenn man aus Fanverhalten die falschen Konsequenzen zieht
Ich schließe mich gerne den Solidaritätsbekundungen bei Twitter an:
Sektion Blockfahneverbot – immer bei uns!